Turbulent waren die Anfangszeiten, als das Familienzentrum Mehringdamm am 1. Juni 2007 seine Arbeit unter dem Dach des PFH aufnahm. Lachend erinnern sich Kolleg*innen und Kooperationspartner*innen heute bei der 15jährigen Jubiläumsfeier daran. Unter den Gästen sind viele, die damals schon dabei waren. Alles musste so schnell gehen, als der Zuschlag vom Jugendamt Friedrichshain-Kreuzberg für das PFH kam. Innerhalb kürzester Zeit wurde der Übergang von der einst öffentlichen Trägerschaft des Familienzentrums in die Trägerschaft des PFH organisiert. Voller Aufbruchstimmung, Spontaneität und Kreativität war die Atmosphäre. Zunächst übernahm die zupackende und erfahrende Übergangsleiterin Dorothee Ruddat die Regie im Familienzentrum, dann wurde Gertrud Möller-Frommann als Leiterin gefunden, die seit September 2007 bis heute die Einrichtung führt.
Seitdem hat sich das Familienzentrum Mehringdamm immer weiter entwickelt, ist gewachsen und ein beliebter Besucher*innenmagnet für Familien in Kreuzberg geworden. "Wir sind froh und stolz, dass das Familienzentrum Mehringdamm Teil des PFH ist", sagte der Leiter der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe Thomas Glaw in seinem Grußwort bei der Jubiläumsfeier am 17. Juni 2022 im Gymnastikraum des Familienzentrums. "Es ist das respektvolle Miteinander, das in diesem Hause auffällt. Und zwar auch im Kleinen, Nebensächlichen", erklärte die Psychologin Dr. Annette Lepenies. Eine "Insel der Freundlichkeit und der Stabilität" und ein "Erfolgsmodell" sei dieses Familienzentrum. Auch Annette Lepenies begleitet das Familienzentrum bereits seit 15 Jahren und ist eine wichtige Beraterin vor allem bei Fragen rund um das Konzept des Hauses, den Early Excellence-Ansatz. Die Heinz und Heide Dürr Stiftung, deren Kuratorium Annette Lepenies als 2. Vorsitzende angehört, hat das Haus von Anfang an finanziell gefördert im Rahmen der Arbeit nach dem Early Excellence-Ansatz.
Ein wesentlicher Bestandtteil der Arbeit nach Early Excellence sind die "Pädagogischen Strategien", die Annette Lepenies bei der Jubiläumsfeier in einem Vortrag noch einmal detailliert beleuchtete. Im Wesentlichen dreht es sich dabei um einen Leitfaden für die Frage, wie eine gute und wertschätzende Atmosphäre zwischen Kind, Eltern und Bezugsperson geschaffen werden kann.
Der Direktor des Pestalozzi-Fröbel-Hauses Prof. Ludger Pesch knüpfte an dieses Thema an mit dem Schwerpunkt auf die Gestaltung von Räumen. "Man muss einiges Tun für Freundlichkeit", sagte er in seinem humorvollen Beitrag, insbesondere, wenn das Gebäude an sich keine besonders einladende Ausstrahlung hat. "Ich glaube, man nennt den Architekturstil dieses Gebäudes hier Brutalismus", so ein kurzer Blick auf das Gebäude des Familienzentrums. Wie man Räume auch unter schwierigen Bedingungen schön und inspirierend gestalten kann, erläuterte er in einem Bild-Vortrag mit Anregungen aus vielen verschiedenen pädagogischen Einrichtungen aus dem In- und Ausland.
Nach den fachlichen Inputs wurde im Garten des Familienzentrums weitergefeiert bei internationaler Musik, einem Finger-Food-Buffet und vielen interessanten Gesprächen.
Wir gratulieren sehr herzlich und sagen: DANKE, Familienzentrum Mehringdamm, DANKE, Gertrud-Möller-Frommann & Team. Ihr habt tolle Arbeit geleistet!