Insgesamt vier Projekte fanden 2021 im Rahmen der Kooperation Bauhaus_RaumLabor mit dem Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung und Jugend im Museum e.V. mit dem Fokus auf das Zusammenspiel von Anleitung, Material und Idee statt. Kinder zwischen 5 und 8 Jahren entdeckten und erfanden ausgehend von "Materialen" künstlerische Kombinationen, die sie in mehrtägigen Workshops immer weiter entwickelten.
Als Inspiration dienten die Vorkursübungen der Bauhaus-Schule und die Spielgaben von Friedrich Fröbel. Beide Ansätze umfassen praktisch anwendbare Anleitungen und letztendlich die „Aufgabe“, selbst kreativ und schöpferisch zu werden. Basis der Vermittlungsmethoden war die Grundauffassung, dass sich die Kreativität aus der Kombination von Anregung und Material entwickelt.
Die teilnehmenden Kinder wurden dazu angeregt, frei zu verknüpfen und im Spiel neue Funktionen und Nutzungen von Materialien zu erfinden und zu gestalten. Sie lernten, ihre Kreativität zu erleben und zu erinnern und verbanden dabei ganz selbstverständlich Ausdrucksmittel wie Tanz, Musik und Bildende Kunst.
Ich schenk Dir was! / Barbara Antal und Zara Verity Morris
Kita Barbarossastraße / Simon Schmitz
Die Vorschulkinder aus der Kita Barbarossastraße bekamen verschiedene Materialien überbracht: Johannes Itten verschenkte Zeichenkohle, László Moholy-Nagy Taschenlampen, Walter Gropius Mikrowellpappe-Stücke, Paul Klee Wasserfarben und Anni Albers Unterlegscheiben. Fünf Künstler*innen des Bauhauses wurden den Workshopteilnehmer*innen durch ihre besonderen Materialien nähergebracht.
Freies Experimentieren mit künstlerischen Basismaterialien und -techniken sowie das Verändern von Raum- und Lichtsituationen standen im Fokus der von Barbara Antal und Zara Verity Morris konzipierten und von Simon Schmitz vermittelten Workshopreihe.
Begleitet von den Fragen, wir kann man die unterschiedlichen Materialien verbinden und kombinieren? Was ist deren Zusammenhang? Was ist damit möglich?
Symbolsprache / Theresa Diehl, Alexandre Decoupigny
Kita Haubachstrasse / Daphne Wischhöfer
Die Tanzpädagogin Theresa Diel und der Komponist und Musiker Alexandre Decoupigny entwickelten gemeinsam mit den Kindern der Kita Haubachstraße einen Parcours mit spielerischen Stationen, die experimentell Bewegung und Klang verknüpften. In aufeinander aufbauenden Workshops wurden Straßenschilder entdeckt, abfotografiert und Bewegungssequenzen zugeordnet. Mit dem Einsatz von Aufnahmegeräten wurden Geräusche aus der Umgebung abgespeichert und mit Musikinstrumenten neu vertont. Aus Fundstücken wurden individuelle und gemeinsame Klängen. Auf fantasievolle Weise entstanden von den Kindern gestaltete Situationen, zwischen Erinnerung und Neuinterpretation.
Der Berg / Alexandre Decoupigny, Claire Fristot
Ganztagsbetreuung der Schinkel-Grundschule / Vivien Langas
Den Raum durch den Körper erfahren und die Wahrnehmung vertiefen, standen im Mittelpunkt des Projekts, bei dem sich die Kinder gedanklich im Gebirge befanden. Unter der Anleitung von Claire Fristot starteten sie mit unterschiedlichen Bewegungsmuster aus den Grundelementen von Tai Chi Chuan und Qi Gong. Erlernte Bewegungen wie die figürlichen Übungen Kranich, Tiger, Schildkröte, usw. lieferten die Grundlage für Akkordklänge, welche die Kinder mit Unterstützung von Alexandre Decoupigny auf die Bewegung komponiert hatten und die Qualität der Bewegung artikulierte und unterstützte. Nach und nach entstand ein Repertoire an Bewegungen und Klängen. Basierend auf diesen Elementen gestalteten und erzählten die Kinder eine kollektive Geschichte und der Workshopraum verwandelte sich durch Baustrukturen, Tüll, projizierte Zeichnungen und Licht zu einer Bergkulisse, die die Kinder und Ihre Erzählungen umrahmte.
Dots & Dashes / Alexandre Decoupigny, Claire Fristot
Ganztagsbetreuung der Schule am Fliederbusch / Regina Menzel
Das Projekt nutzte die simple grafische Notation des sogenannten Dot-Dash Systems, entwickelt von dem Schlagzeuger Jaki Liebezeit, um Rhythmus zu spielen, zu denken und verstehen zu lernen. Obwohl das System sehr komplexe Rhythmusstrukturen hervorbringen kann, basiert es auf rudimentären grafischen Elementen, dem Punkt und dem Strich.
Vorerst lernten die Kinder das System und seine Anwendung kennen. Sie spielten und erstellen Rhythmen und übten sowohl das Zusammenspiel als auch das Einzelspiel. Gleichzeitig nutzte die Gruppe die bildliche Simplizität der grafischen Notationsmittel und erforschte, welche weiteren Formationen sich mit diesen einfachen Grundelementen Punkt und Strich gestalten lassen. Das musikalische Werk wurde zusammen mit einer visuellen Projektion zu einer spartenübergreifenden Live-Performance.
Bauhaus_RaumLabor ist eine Kooperation vom Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, Jugend im Museum e.V. und dem Pestalozzi-Fröbel-Haus.
Bauhaus_RaumLabor PLUS wurde gefördert durch den Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung.