Impulsgeber, Initiator und Begleiter
"C.W." wurde in voller Schaffenskraft aus einem erfüllten Leben gerissen. Er war für Generationen von Student*innen der Sozialen Arbeit und benachbarter Disziplinen ein begnadeter und mitreißender Hochschullehrer und umtriebiger Verfasser zahlreicher Fachbeiträge. Sein Standardwerk "Wie Helfen zum Beruf wurde - Eine Methodengeschichte der Sozialen Arbeit" , mittlerweile in 6. Auflage, ist immer noch ein unentbehrlicher Leitfaden durch die Jahrzehnte der Herausbildung einer Profession, die wir heute als etabliert in Theorie und Praxis erleben.
Gleichzeitig war der lebensfrohe Sachse Impulsgeber, Initiator und Begleiter bedeutender reformorientierter Organisationen wie das Wannseeheim für Jugendarbeit und das SPI (Stiftung Sozialpädagogisches Institut Berlin, Anm. der Redaktion). Auch mit dem Pestalozzi-Fröbel-Haus kreuzten sich öfters seine Wege :
Als kundiger Nachbar aus dem Bayerischen Viertel brachte er uns Anfang der neunziger Jahre bei einem Kiezspaziergang mit den Mitarbeiter*innen des Nachbarschaftsheimes die damals noch weitgehend verdrängte jüdische Geschichte des Bayerischen Viertels nahe. Als Pate des Mehrgenerationenhauses verfolgte er mit großem Interesse die Arbeit des Nachbarschaftszentrums in der Steinmetzstraße in der Tradition der Settlements, die er selbst vor Ort in den USA kennengelernt hatte. Anlässlich des 50jährigen Bestehens von Nachbarschaftsheim und Familienberatung im Jahre 2001 gelang es ihm in seiner Festansprache eindrucksvoll, das Entstehen dieser beiden Einrichtungen mit der Erneuerung des PFH nach 1949 zu verbinden.
Die Rede ist auch nachzulesen in dem vom PFH 2001 herausgegebenen Band : "Mitten im Kiez: 50 Jahre Nachbarschaftszentrum und Familienberatung im Pestalozzi-Fröbel-Haus", der kostenfrei über die Kiezoase in der Barbarossastraße 65, 10781 Berlin zu beziehen ist.
von Gerd Schmitt
ehemaliger Leiter der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe des Pestalozzi-Fröbel-Hauses