Das Aufnahmeverfahren
Wenn Jugendliche oder deren Familien sich für einen Platz in unseren therapeutischen Wohngruppen interessieren, klären wir in Kooperation mit allen beteiligten Personen und Institutionen den spezifischen Bedarf und entscheiden, ob wir einem Jugendlichen bzw. einer Familie ein passendes Angebot unterbreiten können. Neben den zuständigen pädagogischen Fachkräften sind ein*e Jugendlichenpsychotherapeut*in und ein*e Familientherapeut*in am Aufnahmeverfahren aktiv beteiligt. Anfragen können Sie gern an unser zentrales Büro richten, Tel: 030 - 787 11 360.
Eine kurze Beschreibung unseres Konzepts finden Sie hier:
Wir laden Sie herzlich zur 11. Fachtagung unseres Arbeitskreises am 16. Oktober 2024 ein:
Immer dasselbe – Immer anders?!
Entwicklungen im therapeutischen Kontext in Zeiten von Umbrüchen.
Die Eingangssymptomatik bei nahezu allen Jugendlichen, die bei uns aufgenommen werden, beinhaltet:
- psychiatrische Symptome (z.B. psychotische Episoden, Depressionen, Angststörungen, Selbstverletzung, Suizidalität)
- psychosomatische Erkrankungen (z.B. Essstörungen)
- massive Verhaltensauffälligkeiten (z.B. Aggressivität, Schulverweigerung, Drogenmissbrauch)
Jugendliche, bei denen eine Abhängigkeitserkrankung (Alkohol, Drogen etc.) im Vordergrund steht sowie gewalttätige Jugendliche werden bei uns nicht aufgenommen.
Unsere Angebote
In der Koralle bieten wir zwei Wohngruppen mit "Rund-um-die-Uhr-Betreuung" für Jugendliche ab 14 Jahren (i.d.R. bis 19 Jahre, max. bis 21 Jahre) an sowie betreutes Einzelwohnen (Individualangebote mit unterschiedlichem Betreuungsumfang) bzw. ambulante Hilfen im Verbund für Jugendliche und junge Erwachsene ab 16 Jahren. Die Betreuungsangebote unserer zwei Wohngruppen sind in den wesentlichen Strukturen ähnlich. Wir versuchen bei der Belegung der jeweiligen Gruppe auf zusammen passende und sich ausschließende Konstellationen zu achten und den spezifischen Bedarf der aktuellen Gruppe hinsichtlich Betreuungsintensität und Versorgungsausmaß zu berücksichtigen.
Unsere Ziele
Die Ziele der Unterbringung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den differenzierten Bereichen der Koralle sind:
- Förderung innerpsychischer und alltags-/ realitätsbezogener Entwicklungsprozesse (Selbstwert, Autonomie, Integration)
- Stärkung der vorhandenen bzw. Aufbau neuer Ressourcen/ Kompetenzen zur adäquaten Selbstregulation und eigenverantwortlichen Alltagsbewältigung
- Unterstützung bei der konstruktiven Bewältigung von Ablösungskonflikten
- Klärung familiärer Verstrickungen und Entwicklung abgegrenzter (aber aufeinander bezogener) Perspektiven für alle Beteiligten
- Integration in altersentsprechende schulische/berufliche und soziale Kontexte.
Die Zielrichtung ist im Sinne des Erwachsenwerdens der Jugendlichen auf Selbstverantwortung bezogen und auf ein eigenständiges Leben außerhalb psychiatrischer/sozialpädagogischer Institutionen orientiert. Trotz der Schwere der Symptomatiken/ Störungen steht die Entwicklungsperspektive des KJHG als Leitlinie im Mittelpunkt der Arbeit. Wir versuchen zwei Dinge zu vermeiden:
a) den Aufbau eines psychiatrieähnlichen Rahmens mit (zu) viel Versorgung und (zu) viel Unselbstständigkeit
b) die Konzentration auf eine Klienten-Gruppe - also z.B. weder nur "psychiatrische Fälle" noch vorwiegend Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten im schulisch-beruflichen Kontext o.ä.
Unser Team
Das Team der Koralle besteht aus weiblichen und männlichen Fachkräften mit sozialpädagogischer Ausbildung oder mit einer Erzieher*innenausbildung und diversen Zusatzqualifikationen bzw. mit einer psychotherapeutischen Qualifikation (Psychologische(r) Psychotherapeut*in bzw. Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*in).