Zu Beginn der Veranstaltung teilten Mitarbeiter*innen des PFH, Erfahrungen und Einblicke in problematische Alltagssituationen und nannten Erwartungen und Wünsche. Interessiert waren diese beispielsweise an praxisnahen Ansätzen, wie Hilfestellungen zum Umgang mit betroffenen Familien oder Hinweise zur Entwicklung eines Gespürs für Erkrankungen der Familien, bevor es den Kindern anzusehen ist.
Zur Einführung in die Thematik, gaben Constanze Froehlich und ihr Kollege Fabio Hepp, den Teilnehmer*innen Einblicke in das Krankheitsbild: Bei Suchterkrankungen wird oftmals zuerst an den Missbrauch von Substanzen wie Alkohol und starken Drogen gedacht, doch ist die Erkrankung bereits in alltäglichen, vermeintlichen Kleinigkeiten zu finden: Koffein- und Nikotinsucht, Medien- und Spielsucht, Kaufsucht, Sportsucht, Arbeitssucht, um nur einige zu nennen. Und auch der Substanzmissbrauch in Schulen, beispielsweise zur Förderung der Konzentration, nimmt stark zu.
Sie verwiesen darauf, dass jede Suchterkrankung auch eine psychische Erkrankung ist, die zwar behandelbar, aber nicht heilbar sei. In Berlin sind derzeit ca. 110.000 Kinder betroffen, denen die Erkrankung entweder vererbt, oder durch den Umgang und das Verhalten der Bezugspersonen ausgeprägt wurde. Im zweiten Fall spricht man von einer unverschuldeten Belastung. Glücklicherweise können Diagnosen heute frühzeitig gestellt werden, sodass auch schnell geholfen werden kann. Dennoch sind nur ca. 10 % der Betroffenen im Hilfesystem registriert und finden Unterstützung. Aus diesem Grund ist es entscheidend, regelmäßige Schulungen für Kinderschutz-Fachkräfte anzubieten und das Wissen an den richtigen Orten zu platzieren.
Weitere vertiefende Themen der Veranstaltung waren:
- die Entstigmatisierung,
- die Herausforderungen in der Ansprache,
- das Erkennen von Rollenmustern,
- die Substanz- und Diagnoselehre,
- der Weg in das Suchthilfesystem
- und die Angebote für Kinder im Land Berlin.