Die Einrichtung "Arbeiten und Lernen" basiert auf einer Kooperation zwischen dem Pestalozzi-Fröbel-Haus und zwei Sekundarschulen im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Die Angebote richten sich an schuldistanzierte Schüler*innen und kommen dann zum Tragen, wenn schulinterne Mittel und begleitende sozialpädagogische oder therapeutische Angebote die Jugendlichen nicht mehr erreichen.

Der Unterricht wird bei "Arbeiten und Lernen" gemeinsam von Mitarbeiter*innen des Pestalozzi-Fröbel-Hauses und Lehrer*innen der Sekundarschulen gestaltet. In kleinen Gruppen erhalten die Schüler*innen u.a. bei praktischer Arbeit in einer Werkstatt die Möglichkeit, versäumte Lerninhalte nachzuholen, neue Zugänge zum Lernen zu entdecken und sich im handwerklichen Bereich oder in Dienstleistungsbereichen beruflich zu orientieren.
 

Unterricht bei "Arbeiten und Lernen"

Das Besondere bei "Arbeiten und Lernen" ist, dass die Schüler*innen zusätzlich zum normalen Schulunterricht Grundfertigkeiten in verschiedenen Handwerksbereichen erlernen. Wahlweise können sie ihre praktischen Talente in der Tischlerei, in der Metallwerkstatt und in den Bereichen Küche/Gesunde Ernährung oder dem kreativen Arbeiten/Garten erproben. Außerdem besteht für die Schüler*innen die Möglichkeit, "Praxistage" in Kooperation mit sozialen Einrichtungen (z.B. Kindertagesstätten, Ganztagsbereichen in Grundschulen, Senior*innenheimen) oder in Dienstleistungsbetrieben (Hotels, Gastronomie-Unternehmen) außerhalb der Schule zu absolvieren. Verpflichtend sind darüber hinaus zwei Betriebspraktika pro Schuljahr mit dem Ziel, Erfahrungen in einem gewählten Berufsfeld zu sammeln.

Der Unterricht bei "Arbeiten und Lernen" findet in den Kernfächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Geografie/Geschichte in Kooperation mit Lehrerinnen der Sekundarschulen im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg statt. Orientiert an den Inhalten der Rahmenpläne der Klassen 7-10 steht die Förderung der fachlichen, sozialen und persönlichen Kompetenzen der Schüler*innen im Mittelpunkt des Unterrichts mit folgenden Zielsetzungen:

  • Rückkehr in eine Herkunftsschule
  • Berufsbildungsreife bzw. der Berufsorientierende Abschluss (interne Prüfung)
  • Integration in eine Berufsvorbereitung oder Berufsausbildung

Auf der Grundlage einer Lernentwicklungs- und Förderplanung erhält jede*r Schüler*in, die dem individuellen Lernstand angemessene Anforderung und erfährt in den einzelnen Lernschritten eine intensive sozialpädagogische Begleitung. Wichtige Voraussetzung für einen nachhaltigen Erfolg der Schüler*innen ist die Zusammenarbeit mit den Eltern. Neben den regelmäßig stattfindenden Elternabenden werden sie eingeladen, an der alltäglichen Arbeit im Unterricht und im Werkbereich und an der Schulentwicklung teilzunehmen. In Krisensituationen erhalten sie Beratung und Begleitung.

An der Einrichtung "Arbeiten und Lernen" sind die Ferdinand-Freiligrath-Schule, die Sekundarschule Rüdersdorfer Straße (Ellen-Key-Schule), die Albrecht von Graefe Schule und die Hector-Peterson-Schule beteiligt.

Das Konzept und die Ideen, die hinter "Arbeiten und Lernen" stehen, werden von den Schüler*innen und deren Eltern akzeptiert und angenommen. Auf Basis dieser erfolgreichen Umsetzung sind weitere Angebote entstanden, die sich ebenfalls an schuldistanzierte Kinder und Jugendliche richten: