Werkstatt als Lebenswelt
Wie arbeiten wir?
Der Tagesablauf im Grundschulprojekt Bethanien ist klar strukturiert. Am Vormittag finden täglich zwei Unterrichtsblöcke in Kleingruppen von bis zu vier Schüler*innen in den Kernfächern (Mathematik, Deutsch, Englisch, Naturwissenschaften, Gesellschafts-wissenschaften, Kunst und Sport) statt. Inhaltlich orientiert sich der Unterricht am geltenden Rahmenlehrplan, wobei jedes Kind an seinem individuellen Wochenplan arbeitet. Zusätzlich nimmt jedes Kind an unserem natur- und werkpädagogischen Angebot teil.
Daneben ist die Gestaltung, das Erproben und Erleben eines guten sozialen Miteinanders ein zentrales Anliegen des Lernens im Grundschulprojekt. Dazu haben die Schüler*innen vielfältige Gelegenheiten im bestehenden Tagesablauf; so beispielsweise im regelmäßig stattfindenden Klassenrat, dem Sozialen Lernen, gemeinsamen Auswertungsrunden, erlebnispädagogischen Angeboten, gemeinsamen Essens- und Pausensituationen und den jährlich angebotenen Gruppenreisen.
Am Nachmittag finden an verschiedenen Tagen zusätzlich freizeitorientierte Angebote für die Kinder statt.
Neben der täglichen Arbeit mit den Schüler*innen legen wir großen Wert auf eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern. Diese beinhaltet regelmäßig stattfindende Elterngespräche, Auswertungs- und Entwicklungsgespräche sowie therapeutische Beratungsangebote. Auch die Einbindung der Sorgeberechtigten in unseren Alltag und Tagesablauf ist uns wichtig. Dies kann in unterschiedlicher Form stattfinden, z.B. unterstützen die Eltern ihr Kind phasenweise in Unterrichts- oder Pausensituationen, setzen ein werkpädagogisches Projekt mit dem eigenen Kind um oder aber sie bereiten mit ihrem Kind gemeinsam für die Gruppe eine Mahlzeit zu. Darüber hinaus sehen wir die Teilnahme an Elternabenden, Elterncafés und Festen, sowie auch an einem von uns konzipierten Elternkurs als Voraussetzung für eine gute und konstruktive Zusammenarbeit an.
Wen nehmen wir auf?
Unser Angebot umfasst 15 Plätze für Kinder der Klassenstufen 2-6, deren persönliche und/oder schulische Entwicklung gefährdet ist und bei denen schulische Maßnahmen ausgereizt sind. Ziel ist dabei immer die Reintegration in die Regelschule, so dass hier eine realistische Perspektive bestehen muss, dies durch gezielte Förderung in der Tagesgruppe zu erreichen.
Unerlässlich für unsere Arbeit ist die Zustimmung und Kooperation des Kindes, der Erziehungsberechtigten, der Schule und des Jugendamtes.
Wichtige Gelingensfaktoren für unsere Arbeit sind
- die eigene Motivation und Einsicht des Kindes, die Situation verändern zu wollen
- die aktive Beteiligung und Teilnahme der Eltern an den vielfältigen Angeboten des Grundschulprojektes Bethanien
- die enge Vernetzung und der regelmäßige Austausch mit allen beteiligten Fachkräften.
Das Grundschulprojekt Bethanien ist eine Hilfe zur Erziehung nach §32 SGB VIII und beim zuständigen Jugendamt zu beantragen.