Lisa Paus, MdB und Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, war zu Gast in unserem Familienzentrum Kastanienallee sowie im D3 Mädchentreff.

Interessierte hatten die Möglichkeit in den direkten Austausch mit Lisa Paus zu gehen. So wurde zum einen gemeinsam mit Eltern und Fachkräften wurde diskutiert, welche Rahmenbedingungen notwendig sind, um Kinder und Familien bestmöglich zu unterstützen und zum anderen mit jungen Mädchen* und Frauen*, welche Entscheidungen wichtig sind, um die Rechte junger Frauen* und Mädchen* zu stärken.

Um eine frühkindliche Bildung zu ermöglichen, müsse die Förderung nicht nur in der Kita stattfinden, sondern auch in den Familien. Dazu sei es von großer Bedeutung, den Ausbau der Familienzentren weiterhin zu stärken, um so auch Kindern aus schwierigen Verhältnissen eine altersgerechte Förderung zu ermöglichen – auch am Nachmittag, außerhalb der Kita- und Schulzeiten.

Lisa Paus erläuterte auf Nachfrage das Programm „Startchancen“, das bereits der bedarfsorientierten Förderung in 4.000 Ganztagsschulen zugutekommt. Es soll mehr Chancengerechtigkeit in der Bildung ermöglichen und darüber hinaus einen entscheidenden Beitrag leisten, um den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg positiv zu beeinflussen.

Daniela Kobelt Neuhaus, Geschäftsführerin des Bundesverbands der Familienzentren e.V.: „Als Bundesverband für Familienzentren mache ich mir Sorgen, dass viel in die Kinder investiert wird und wenig in die Familien. Wir versuchen immer parallel die Kinder und die Familien zu erreichen. Viele Familien sind nur niedrigschwellig, zum Beispiel über Familienzentren, erreichbar. Startchancen sind wesentlich Familienchancen!“ 

Die Familienförderung, die im Sozialgesetzbuch unter §16, verankert ist, besagt, dass es ein vielfältiges Beratungsangebot rund um Familie, Erziehung, Entwicklung und Organisation des Familienalltags geben soll. Aktuell sind allerdings Unterschiede in den Berliner Bezirken spürbar, zudem werden mehr Kitaplätze finanziert als Familienzentren und auch zukünftig soll es Kürzungen im Budget geben. 

Lisa Paus, MdB und Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: „Es muss ein Paket für Familien und Soziales geben: Wir brauchen mehr gemeinsame Orte, wir brauchen mehr Unterstützung direkt in den Familien und entsprechende Unterstützung an den Schulen.“ 

Im Austausch mit den Mädchen* und jungen Frauen* im D3 Mädchentreff wurden nicht nur politische Themen und Fragen besprochen. Lisa Paus beschrieb ihren eigenen Weg als Frau in ein politisches Amt und teilte ihre Ansichten über die Notwendigkeit und Relevanz für Räume und Angebote für Mädchen* und junge Frauen*.

Die Notwendigkeit für Mädchenarbeit und genderspezifische Angebote ergibt sich aus den vielfältigen und oft widersprüchlichen Rollenanforderungen, mit denen Mädchen* heutzutage konfrontiert sind. 

Feministische Mädchen*arbeit bietet pädagogische Unterstützung bei der Bewältigung dieser Rollenanforderungen und schafft Schutzräume, in denen Diskriminierungs- oder Gewalterfahrungen aufgrund des Geschlechts besprochen und verarbeitet werden können. 

Zudem zeigt sich, dass offene Angebote der Kinder-und Jugendarbeit oft vermehrt von Jungen* in Anspruch genommen werden, weshalb Mädchen* durch spezielle Angebote expliziter angesprochen werden müssen, um ihre Teilhabe und Förderung sicherzustellen.

Veranstalter war der Bundesverband der Familienzentren e.V. (BVdFZ).

Bilder: PFH / Bettina Wilmes