Im Jahr 2000 startete das Pestalozzi-Fröbel-Haus als erster Träger in Deutschland, inspiriert von einem englischen Regierungsprogramm und mit Unterstützung der Heinz und Heide Dürr Stiftung, die Early Excellence-Initiative - zunächst im Kinder- und Familienzentrum Schillerstraße, dann in seinen zahlreichen weiteren Kitas, Grundschul-Ganztagsbereichen, Familienzentren, in der Fachschule für Sozialpädagogik und in all seinen anderen Einrichtungen. Heute ist Early Excellence ein bundesweit geschätzter und praktizierter Ansatz, und immer mehr Pädagog*innen kommen ins PFH, um sich über Early Excellence zu informieren und um Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit zu sammeln.
Die Kernideen von Early Excellence
Early Excellence zeichnet sich aus durch die Verbindung einer bestmöglichen kindlichen Förderung mit familienunterstützenden Angeboten. Bei Early Excellence geht es vor allem darum, die Fähigkeiten eines jeden Kindes individuell zu fördern und den Eltern zu vermitteln, wo die Stärken ihrer Kinder liegen. Außerdem öffnen sich Kitas und andere Early Excellence-Einrichtungen nach außen und vernetzen sich mit Kooperationspartner*innen im Stadtteil.
Unsere wichtigsten Ziele bei der Arbeit nach Early Excellence sind:
- Eine Verbesserung der Bildungs- und Betreuungsqualität in pädagogischen Einrichtungen wie z.B. Kindertagesstätten, Familienzentren und Ganztagsbetreuungen an Schulen
- Die Entwicklung einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Erzieher*innen, Sozialpädagogen/*innen und Eltern sowie die aktive Unterstützung und Stärkung des familiären Umfeldes eines Kindes
- Die Förderung einer familienfreundlichen Infrastruktur im Sozialraum z.B. durch Etablierung von Bildungsangeboten für die ganze Familie sowie die Öffnung und Vernetzung mit anderen Institutionen, die für Familien wichtig und hilfreich sin
- Die Schaffung einer Kultur, die geprägt ist von Ressourcenorientierung, Respekt und Toleranz
Der Ursprung: Ein englisches Regierungsprogramm
Der Start der Early Excellence-Initiative fand 1997 in England statt. Auf nationaler Ebene wurden von der Labour-Regierung unter Premierminister Tony Blair die sogenannten Early Excellence Centres als Pilotprojekt für 23 Regionen ins Leben gerufen. Das Förderprogramm "Early Excellence" wurde dann 2004 in das nationale Programm der "Children Centres" integriert. Eine der ersten Einrichtungen, die in das Programm aufgenommen wurde, war das seit 1983 bestehende Pen Green Centre in Corby, das damals von Margy Whalley geleitet wurde und das sich bald zu einem wichtigen Kooperationspartner für das Pestalozzi-Fröbel-Haus entwickelte.
Das Pestalozzi-Fröbel-Haus passte unter Leitung seiner damaligen Direktorin Prof. Dr. Sabine Hebenstreit-Müller (PFH-Direktorin von 1999-2017), unter Mitwirkung vieler Mitarbeiter*innen des PFH und mit finanzieller Unterstützung der Heinz und Heide Dürr Stiftung das britische Early Excellence-Konzept auf die deutschen Verhältnisse an und entwickelte - unter fachlicher Begleitung von Dr. Annette Lepenies - das Berliner Modell von Early Excellence. Flankiert wurde dieser Entwicklungsprozess durch einen intensiven fachlichen Austausch mit EE-Einrichtungen in England, der u.a. über Studienreisen nach Corby, London und Birmingham sowie über Fachtagungen realisiert wurde.
Konsultationen zu Early Excellence im PFH
Das Pestalozzi-Fröbel-Haus bietet für die interessierte Fachöffentlichkeit Besuchsmöglichkeiten an. Zahlreiche PFH-Einrichtungen laden zu circa 90minütigen Konsultationen ein, bei denen meist die jeweiligen Leitungskräfte über die Schwerpunkte ihrer Einrichtung und über die Arbeit nach dem Early Excellence-Ansatz berichten. Wenn Sie sich für eine Konsultation interessieren, empfehlen wir Ihnen, sich auf unserer Übersichtsseite für Konsultationen zum Early Excellence-Ansatz über die Schwerpunkttehmen unserer Einrichtungen zu informieren. Besuchstermine können direkt mit der Leitung der jeweiligen Einrichtungen vereinbart werden. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir für Konsultationen eine Aufwandsentschädigung erheben, die für Gruppen bis neun Besucher*innen insgesamt 60 Euro und für Gruppen bis zu 15 Personen insgesamt 80 Euro beträgt.